Überall dort, wo die Maifliege (Ephemera danica) in nennenswerter Zahl vorkommt und in Massenemergenz schlüpft, wird diese, nur wenige Wochen dauernde Zeit, als Höhepunkt des Fliegenfischerjahres betrachtet. Es ist ein Schauspiel von besonderem Reiz, Schlupf und Hochzeitsflug der schönen Danica zu erleben. Die Reaktion der Fische auf dieses Ereignis ist spektakulär. Es ist die Zeit, in der auch kapitale Fische trocken zu fangen sind. Mit dem richtigen Muster! Denn bei dem riesigen Angebot natürlicher Maifliegen, stellen sich die Fische oft auf bestimmte Stadien ein und bei der Musterwahl kommt es auf Feinheiten an. Fast immer geben die Fische Auskriechern und Duns den Vorzug vor den eiablegenden Weibchen und deren Spents, die oft in riesigen Mengen - völlig unbeachtet - in Hinterwassern oder im Stau vor Wehren zusammengestrudelt werden. Deshalb habe ich meine beiden Danica-Muster auf Auskriecher und Dun beschränkt. Unter kräftigem Schlagen ihres Abdomens steigen die schlupfreifen Nymphen an die Wasseroberfläche, durchbrechen die Oberflächenspannung und kriechen unverzüglich aus der Nymphenhaut. Das Auskriechen und Entfalten der Flügel dauert durchweg nur Sekunden. Doch diese kurze Zeitspanne totaler Hilflosigkeit gibt den Fischen Gelegenheit, sich ohne große Mühe zu bedienen. Der CDC-Mayfly-Emerger ahmt dieses attraktive Stadium glaubhaft nach: Die Loop-Wing-Montage imitiert die sich entfaltenden Flügel, während das Abdomen der Fliege durch die bewußt kürzer gehaltenen Cerci etewas tiefer im Film liegt. Das Muster wird an langer Vorfachspitze ruhig und oh ne zu dreggen im Film gefischt.

Wie sein Name besagt, stellt dieses Muster eine flatternde, im Auffliegen begriffene Köcherfliege dar. Eine Sedge nach dem Schlupf aus der Puppenhaut bei ihren ersten, noch unbeholfenen Startversuchen. Aber auch ein Weibchen, daß beim Laichvorgang schwirrend von der Wasseroberfläche abhebt. Beide Phasen bringen fischereiliche Höhepunkte, denn das auffällige Leben am Wasserspiegel ist ein Reiz, dem Fische selten widerstehen. Im Frühsommer schlüpfen Köcherfliegen, bedingt durch die dann günsti- geren Luft- und Wassertemperaturen, vorwiegend in den Mittagsstunden. Im Hochsommer verlagert sich die Emergenz in den frühen Morgen und vor allem  in die Abend- und Nachtstunden, in denen auch Laichflug und Eiablage stattfinden. Ein guter Abendsprung ist häufig die Reaktion der Fische auf Köcherfliegen-Aktivität. Die Bindeweise der CDC-Fluttering Caddis gibt die Schwirrphase best- möglich wider. Über der markanten Körperkontur erscheint die Silhouette durch die gespreizten Rehhaar-Bunchflügel und die flach eingebundene CDC- Feder durchsichtig aufgelöst. Um den Eindruck des Flatterns zu betonen, wird das Muster immer in Bewegung gefischt. Service querüber mit gestrecktem Vorfach, dann in akzentuierten Bewegungstakten führen. Zuckend, ruckend, vibrierend und über Wasser schlitternd ist die Fluttering Caddis am wirksamsten. Zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit sollten Flügel und Körper mit Nev-R-Sink unbenetzbar gemacht werden.

Große Steinfliegen, wie die Arten der Gattungen Perla, Perlodes oder Dinocras, kommen nicht in allen Gewässern vor. Wo sie aber in relevanten Zahlen leben, bringt ihre Schwarmzeit im Frühsommer ganz ausgezeichnete Fischerei. Denn diese großen Insekten locken auch steigfaule Kapitale an die Oberfläche. So ist diese CDC zwar ein spezielleres Muster, das aber an vielen, schneller fließenden Flüssen im Alpenraum beste Einsatzbereiche findet. Alle Steinfliegen schlüpfen außerhalb des Wassers an Gestein, Schwemmholz, Pfählen, Mauern usw. Sie sind den Fischen als Emerger nur ausnahms- weise verfügbar. Erst wenn sie bei ihren gelegentlichen, immer behäbigen Schwirrflügen aufs Wasser geraten, werden sie fischereilich interessant. Vor allem aber, wenn die großen Weibchen zur Eiablage auf das Wasser zurückkehren, unübersehbar dicht über die Strömung flattern und sich immer wieder darauf niederlassen, um portionsweise ihre Eier abzulegen. Bei der für diese CDC-Stonefly-Imitation notwendigen Größe wurde vor allem auf größtmögliche Leichtigkeit geachtet. Für den deutlich segmentierten Körper kam nur ein langschenkliger, relativ feindrahtiger Haken in Frage. In Verbindung mit V-förmig gespreizten Deerhair-Bunchflügeln und einer CDC-Deckfeder bringt diese Bindeweise die notwendige Funktionalität: Das Muster ist drallfrei zu werfen und schwimmt gut. Und es hat eine glaubhafte Kontur. Einsatzbereiche sind alle Gewässerpartien, an denen die großen Stein- fliegen zu beobachten sind. Gefischt wird die CDC-Fluttering Stonefly wie ein Hopper. Man läßt sie, unterbrochen von ruhigen Driftphasen, über die Oberfläche schlittern.

Bei Konzeption dieser beiden, lediglich durch die Körperfärbung unterschiedenen Muster stand zwar die Funktionalität im Vordergrund, imitatorische Gesichtspunkte wurden dennoch nicht vernachlässigt. Die Parachute-Bindeweise in CDC-Material steht für sanftestes Auf- setzen und immer korrekte Schwimmlage. Die Polycelon-Flügelknospe garantiert beste Sichtbarkeit und kommt dem Schwimmvermögen sowie der Thorax-Betonung zugute. So kann man das Muster selbst in rauhen Strömungen trocken anbieten und die Drift auch unter erschwerten Sichtbedingungen immer bestens verfolgen. Wer Probleme mit dem Sehen hat, sollte mit der Yetop-Parachute selbst auf Distanz bestens zurechtkommen. In Größe 14 mit goldgelbem und in Größe 12 mit grauem Körper haben sich diese Fliegen besonders in der frühen Saison bei „Rhodani"-Schlüpfen und im Frühling bei Aufkommen der Schnellwasser-olivfarbenen (Rhithrogena semicolorata) und der schönen Epeorus sylvicola gut bewährt. Die hellgelbe Poly-Flügelknospe erscheint aus der Unterwassersicht vom kreisförmig umgebenden CDC-Fiberkranz verschleiert. Sie läßt den Thorax diffus hervortreten und imitiert so das typische Erscheinungsbild des Auskriechers. Gefischt wird die Yellowtop-Parachute in der üblichen Trockenfliegen-Manier stromauf oder querüber.